
Kiewer Theater für modernes Drama und Komödie, November 2023
Unsere zweite kulturelle Veranstaltung fand ebenfalls im November 2023 statt und war unsere erste Zusammenarbeit mit dem Kyiwer Theaters für modernes Drama und Komödie. Das Team aus 8 Schauspielern besuchte Marburg im Rahmen seiner Europatournee, um die ukrainische Kultur zu verbreiten und den Menschen, die vor der russischen Invasion fliehen mussten, ein Stück Heimat zu geben. In der Lutherischen Kirche St. Marien in Marburg führten sie ein Stück für Kinder und eines für ein erwachsenes Publikum auf. Die Initiative „Mit der Ukraine im Herzen“ sorgte für traditionelle ukrainische Snacks und Erfrischungen für die Veranstaltung.
Kultur als Instrument des Friedens
Kultur ist eine der stärksten Brücken zwischen Menschen und Nationen. In Zeiten der Krise hilft uns die Kunst, unsere Identität zu bewahren, erinnert uns an die Kraft der Menschlichkeit und fördert gegenseitiges Verständnis. Theater ist nicht nur Unterhaltung – es ist ein Raum für Dialog, Reflexion und gemeinsame Emotionen. Durch kulturelle Veranstaltungen bauen wir Brücken zwischen der ukrainischen und der deutschen Gemeinschaft, verbreiten die Wahrheit über die Ukraine und tragen aktiv zum Frieden bei.
Das Geheimnis des Landes des Sonnenscheins
Im magischen Land der Sonnenscheins leben außergewöhnliche Wesen – Sonnenhasen – die Kindern Freude, Lachen und gute Laune schenken. Mit Hilfe der Sonnenstrahlen malen die Sonnenhasen Sommersprossen für die guten Taten der Kinder. Derjenige, der die meisten Sommersprossen sammelt, erhält die magische Feder des Feuervogels, die Lachen, Freude und Trost bringen kann. Doch die böse Königin der Finsternis, deren Ziel es ist, alles Glück zu zerstören, ist auf der Jagd nach dieser Feder. Wenn es ihr und ihren Schergen gelingt, sie zu erbeuten, werden die Kinder immer traurig sein, weinen und miteinander kämpfen. Der Protagonist Freckles und seine Freunde müssen zusammen mit den Sonnenhasen die Königin der Finsternis aufhalten, die nur eines will: dass überall Dunkelheit, Angst und Düsternis herrschen.
Die Märchenaufführung in zwei Akten des Kiewer Theaters für zeitgenössisches Drama und Komödie basiert auf klassischen Kindergeschichten von Wsewolod Nestajko und thematisiert die Erziehung von Kindern, die Fähigkeit, selbstlos zu handeln und sich gegenseitig in Schwierigkeiten zu helfen.
Keine Optionen
Das Stück „Keine Optionen“ des Kyiwer Theaters für modernes Drama und Komödie basiert auf der britischen Farce „It Runs in the Family“ von Ray Cooney aus dem Jahr 1987 und bietet fast zwei Stunden unerlöste Albernheiten der Sorte „Slamming Door“ und „Double-Take“. Da es sich eher um einen Zeichentrickfilm als um ein Theaterstück handelt, wird es vor allem diejenigen ansprechen, die Benny Hill gegenüber Monty Python bevorzugen.
Die Ausrede der Show für eine Handlung – in Wirklichkeit eher eine manische Gruppenepisode als eine kohärente Handlung – konzentriert sich auf den behäbigen Arzt mittleren Alters, Dr. David Mortimore, der zu Beginn des Stücks eine Weihnachtsansprache halten muss, die seine Hoffnungen auf einen Posten als Krankenhausdirektor und einen Ritterschlag zunichte machen wird. Als seine Nervosität zunimmt, trifft er im Aufenthaltsraum der Ärzte auf Jane Tate, eine ehemalige Krankenschwester des Krankenhauses, mit der Mortimore vor achtzehn Jahren eine Affäre hatte, bevor sie abrupt kündigte. Die ehemalige Krankenschwester Tate teilt ihm in diesem entscheidenden Moment mit, dass er der Vater ihrer punkigen Teenager-Tochter ist, die in diesem Moment auf dem Weg ins Krankenhaus ist, um ihren ersehnten Papa zu treffen.
Der in Panik geratene Mortimore stößt eine Reihe improvisierter und oft widersprüchlicher Lügen aus, um sein Geheimnis vor seiner neugierigen Frau, seinem ungeduldigen Chef und einem aufdringlichen Polizisten zu verbergen. Mortimores einziger Verbündeter ist der dümmlich-anständige Doktor Hubert Bonney, sein langjähriger Freund und Kollege, der sich schnell in Mortimores Lügengeflecht verheddert. Gleichzeitig ist sein hochnäsiger Kollege nur an der bevorstehenden Weihnachtspantomime interessiert, und zwei im Dunkeln gehaltene Krankenschwestern und eine schrullige ältere Patientin verkomplizieren die ohnehin schon angespannten Verhältnisse nur noch weiter.
Wer für wen ein Vater ist und wer wessen Tochter ist, werden Sie schnell herausfinden. Aber wir müssen Sie warnen, dass sich die Männer hier wie Frauen kleiden. Das war nicht per se ihr Wunsch, sie hatten nur… keine Optionen.
Quelle: Hugh Iglarsh, “Predictable Chaos: A Review of “It Runs in the Family” at Citadel Theatre Company”, NewCityStage, 23 November 2022, https://www.newcitystage.com/2022/11/23/predictable-chaos-a-review-of-it-runs-in-the-family-at-citadel-theatre-company/ (Accessed 12.11.2023)
